Berlin/Frankfurt. Der Bundesverband Taxi und Mietwagen reagiert mit eindringlichen Worten auf die aktuelle Meldung, wonach bei Uber und anderen Plattformen in Frankfurt am Main jedes fünfte vermittelte Fahrzeug komplett illegal unterwegs ist.

„Wir wussten, dass dieser Sumpf existiert – aber dass erneut 500 illegale Uber-Wagen aufgedeckt werden, zeigt: Im Uber-Milieu herrschten Chaos und Kriminalität.“ So kommentiert Bundesverbandsgeschäftsführer Michael Oppermann die neuesten Enthüllungen.

„Nach über 1.000 illegalen Uber-Fahrzeugen in Berlin im letzten Jahr wurden jetzt 500 weitere in Frankfurt enttarnt. Diese Zahlen zeigen: Es geht hier nicht um einzelne schwarze Schafe, sondern der Betrug bei Uber hat System.“

Wie in Berlin wurden auch in Frankfurt solche Fahrzeuge identifiziert, die mit gefälschten Dokumenten, gänzlich ohne Dokumente, oder ohne gültige Versicherung unterwegs waren. Oppermann: „Uber ist längst nicht nur eine Gefahr für das Taxigewerbe, sondern auch für die Fahrgäste. Ich frage mich: Wo ist die Verantwortung der Plattformen, die dieses System ermöglichen? Wer steht eigentlich gerade, wenn Fahrgäste zu Schaden kommen?“ Für Fahrgäste drohen Risiken: kein Versicherungsschutz bei Unfällen, keine rechtliche Absicherung bei Ärger – eine Spirale der Verantwortungslosigkeit.

Frankfurt bildet damit nur das jüngste Glied in einer Kette offenkundiger Gesetzesverstöße – und beweist, wie wenig die bisherigen „Kooperationen“ und sporadischen Razzien gegen massiven Missbrauch bewirken.

„Was wir jetzt brauchen, ist kein Lippenbekenntnis, kein Vertrösten auf später, sondern knallharte Regeln, die auch durchgesetzt werden“, so Oppermann weiter. Der Branchenverband fordert, analog zu den bereits praktizierten Regelungen in Städten wie Essen und Heidelberg, endlich verbindliche Mindestbeförderungsentgelte für Mietwagen mit Fahrer einzuführen – deutschlandweit. Solche festen Tarife würden den ruinösen Preiswettbewerb beenden, die schwarzen Schafe aus dem Verkehr ziehen und der Branche insgesamt Stabilität und Fairness zurückgeben. Damit würde Uber nicht verschwinden, aber es würde sichergestellt, dass der Wettbewerb nicht zulasten der Fahrerinnen und Fahrer und ihrer Fahrgäste geht.