Berlin. Nach München und Berlin führen in den kommenden Wochen und Monaten auch Frankfurt, Hamburg und Köln Festpreise für Taxis ein. „Das Taxifahren zum Festpreis wird deutschlandweit immer beliebter. Wir reagieren auf den Kundenwunsch und können in immer mehr Städten entsprechende Preismodelle anbieten“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer beim Bundesverband Taxi und Mietwagen, und kündigte an: „Zahlreiche weitere Großstädte werden in Kürze folgen und Taxis zum Festpreis anbieten. Die Tarife werden durch die jeweiligen Behörden festgelegt, daher ist die Einführung regional unterschiedlich.“

Traditionell wird der Fahrpreis im Taxi nach der tatsächlich gefahrenen Strecke berechnet und durch ein geeichtes Taxameter im Fahrzeug festgestellt. Daher weiß man im Regelfall vorher nie genau, was die Fahrt am Ende kostet. „Wir können heute problemlos den Fahrpreis vorab ermitteln und ihn unseren Gästen garantieren. Dann können die sich entspannt zurücklehnen und ihre Fahrt im Taxi unbeschwert genießen“, erläutert Oppermann die Vorzüge der Festpreis-Option.

Ermöglicht werden die festen Preise durch die Reform des Personenbeförderungsgesetzes im Jahr 2021. München war im September 2023 die erste Stadt, die die entsprechende Option im Gesetz in die Praxis umgesetzt hat. Oppermann: „Die Städte und Landkreise regeln den Taxitarif, sie müssen auch die Festpreise genehmigen. Tun sie das nicht, sind dem Gewerbe die Hände gebunden. Es hat lange gebraucht, aber jetzt genehmigen immer mehr Städte die kundenfreundlichen Tarife, was wir natürlich sehr begrüßen.“

Mit der Gesetzesreform 2021 hat der Gesetzgeber neben den Festpreisen im Taxi auch Mindestpreise für Uber-Flotten möglich gemacht. Bislang gibt es die aber nur in Leipzig und Lörrach. Der Taxiverband sieht hier Handlungsbedarf. Oppermann: „Wenn die Preise für das Taxi von der Kommune vorgegeben werden, dann müssen diese Spielregeln auch für Uber & Co gelten. Der Gesetzgeber hat das erkannt und Mindestpreise ausdrücklich zugelassen. Auch hier sind wir aber wieder auf die Kommunen angewiesen. Wir empfehlen einen Tarifkorridor für das Taxi mit einem Mindest- und Höchstpreis und gleichzeitig diesen Mindestpreis auch auf Uber-Flotten anzuwenden. Dann wäre dem Dumping-Wettbewerb, der allzu oft auf dem Rücken der Fahrerinnen und Fahrer ausgetragen wird, wirksam ein Riegel vorgeschoben.“ Derzeit bereiten einige Städte die rechtssichere Einführung solcher Mindestpreise vor. „Nur fairer Wettbewerb ist guter Wettbewerb. Deshalb unterstützen wir die Städte ausdrücklich auf ihrem Weg, das Mobilitätsangebot auf ihren Straßen zu ordnen, aber auch zu modernisieren“, fasst Oppermann die Position seines Verbands zusammen. Übrigens: Abgeschafft werden die Taxameter in den Taxis mit den neuen Festpreisen nicht. Denn wer nicht vorab bestellt, sondern einfach einsteigt, zahlt weiter exakt nach dem staatlich geeichten Taxameter.