Das Taxigewerbe im Rampenlicht auf der UITP – Bundesverband spricht im Panel

Hamburg. Die größte ÖPNV-Messe der Welt, der Gipfel des Internationalen Verbands für öffentliches Verkehrswesen (International Association of Public Transport, UITP), fand gestern in Hamburg statt. Michael Oppermann, der Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi und Mietwagen, sprach dort in einem Panel über die Zukunft des Taxis im öffentlichen Verkehr. Der Titel seines Vortrags lautete: „Rethinking taxis in the public transport landscape: New On-Demand-Services & Robotaxis“.

Nach einem Grußwort von Anjes Tjarks (Die Grüne), Hamburgs Verkehrssenator, diskutierte das Panel einen bunten Strauß an Themen, darunter auch die besondere Verbindung der freien Hansestadt mit dem Taxigewerbe. „Hamburg zeigt, dass es auf den Dialog zwischen Verwaltung, Politik und Gewerbe ankommt“, sagte Oppermann in der Diskussion und ergänzte: „Deshalb kümmert sich Hamburg auch so gut um die Ladeinfrastruktur, die das Taxigewerbe braucht, um die Antriebwende um zu setzen“.

Das vielleicht umstrittenste Thema war außerdem das autonome Fahren. Dass sogenannte Robotaxis in Zukunft eine Rolle in unserem öffentlichen Verkehrssystem spielen werden, darüber war sich das gesamte Panel einig, aber über ihre genaue Rolle wurde heftig diskutiert. Während einige Panelisten die Zukunft des Taxis mit Fahrer eher düster beschrieben, sahen es andere durchaus auch in der Zukunft als wichtigen Player und andere wiederum prognostizierten selbst Moia das Aus im Wettbewerb mit internationalen Akteuren. Oppermann behauptete, dass Taxis auch in der (fernen) Zukunft eine Rolle spielen werden. „Es wird immer Menschen geben, die nicht von einem Roboter gefahren werden wollen, sondern von einem Menschen, und das ist das, was das Taxi ist, Mobilität von Mensch zu Mensch“, sagte Oppermann.

Ebenso wenig kann ein Roboter einer alten Dame helfen, in ein Taxi einzusteigen, so Oppermann. Krankenfahrten, ein wachsender Markt, werden daher auch nicht durch autonome Fahrzeuge ersetzt werden können. Martin Huber von der Stadt Hamburg brachte es auf den Punkt: „Taxis wird es immer geben“.Dass das Taxi, das oft vergessenen Stiefkind des öffentlichen Verkehrs, auf der weltgrößten ÖPNV-Messe einen so zentralen Platz einnimmt, zeigt, dass das Gewerbe immer ernster genommen wird, sowohl von der Politik, der Verwaltung, als auch von unseren Kolleginnen und Kollegen auf den Schienen und in den Bussen.

PanelteilnehmerInnen:
Robert Henrich (Hochbahn), Martin Huber (Stadt Hamburg), Rainer Becker (Moia), Michael Oppermann (Bundesverband Taxi und Mietwagen), Thomas Zimmermann (FreeNow)

Moderator*innen: Noemí Moya Villa, Director of Public Affairs & Communication, Freeno, Dirk Ritter (Stadt Hamburg)

Fotos: Mike Schäfer https://www.mikeschaefer.net