Los Angeles/Berlin. 2028 finden die olympischen und paralympischen Spiele in Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien statt. Die jetzt bekannt gegebene Kooperation mit dem US-Plattformvermittler Uber stößt auf scharfe Kritik des Taxigewerbes, auch in Deutschland. Michael Oppermann, Geschäftsführer beim Bundesverband Taxi und Mietwagen: „Die Verantwortlichen für die Spiele sollten nochmal die olympischen Werte googeln und hinterfragen, ob sie da den richtigen Partner gefunden haben.“

Konkret soll die Plattform der „Mobilitätspartner“ der Spiele 2028 werden, wie der Konzern mitteilt. In der offiziellen Mitteilung aus den USA wird in freundlichen Farben das Bild der geteilten Mobilität und des friedlichen Miteinanders gezeichnet. Dara Khosrowshahi, CEO von Uber, wird mit den Worten zitiert: „Die Fahrer, Kuriere und Anbieter, die für Besucher und Einheimische da sein werden, sind das Rückgrat, das diese Partnerschaft möglich macht. Die Olympischen und Paralympischen Spiele sind ein wahres Fest des menschlichen Miteinanders, und wir sind unglaublich stolz darauf, der vertrauensvolle Partner von LA28 zu sein.“

Oppermann rückt das Bild gerade: „Es ist längst kein Geheimnis mehr: es gibt eine dunkle Seite von Uber. Wer mit Sozialdumping und Ausbeutung Tag für Tag konfrontiert ist, dem kann der Verweis auf ein ‚menschliches Miteinander‘ nur wie brutaler Zynismus vorkommen. Und wem bewusst ist, dass einer der drei zentralen olympischen Werte Respekt ist, der reibt sich in Anbetracht der unzähligen Regelverstöße ungläubig die Augen: Für Fairplay und Solidarität soll ausgerechnet die Plattform stehen, die hier in Deutschland wieder und wieder eklatante Regelverstöße ermöglicht und so tausende von Taxifahrern in Existenznot bringt? Glaubwürdigkeit hat Uber hier keine, aber offensichtlich das nötige Geld.“ 

Die Partnerschaft mit den Olympischen Spielen 2028 reiht sich ein in eine ganze Serie sehr teurer Sponsoring-Aktivitäten des US-Konzerns. Die folgen nicht immer einer stringenten Linie, wie Oppermann herausarbeitet: „Während der Uber-CEO einerseits eine Million Dollar an Trump spendet, will er in Kalifornien für Vielfalt und Fairplay eintreten. Nichts davon ist glaubwürdig. Wenn dieser Konzern über Werte spricht, dann meint er Dollar – und nichts anderes.“