Mainz. Rund 80 Taxis beteiligten sich am 23. April 2025 an einem eindrucksvollen Korso durch die Mainzer Innenstadt. Ziel der Demonstration war es, auf die zunehmend existenzbedrohenden Auswirkungen unlauterer Geschäftspraktiken von Plattformanbietern wie UBER aufmerksam zu machen – und zugleich mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit in den Dialog zu treten.

Der Korso endete auf dem Vorplatz des Staatstheaters Mainz, wo eine offene Gesprächsrunde mit politischen Entscheidungsträgern stattfand. Unter den Gästen war auch die Landtagsabgeordnete Kathrin Anklam-Trapp (SPD), die insbesondere die sozialen Aspekte betonte: „Während Taxis sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bieten, bleibt dies bei Plattformanbietern wie UBER häufig die Ausnahme. Es darf nicht sein, dass verlässliche Arbeitsverhältnisse durch prekäre ersetzt werden.“

Ludwig Holle, Fraktionsvorsitzender der CDU im Mainzer Stadtrat, zeigte Verständnis für die Sorgen der Branche und betonte seine Gesprächsbereitschaft: „Wir erkennen die Herausforderungen des Taxigewerbes deutlich und teilen viele der geäußerten Bedenken. Wichtig ist nun, dass das Gewerbe konkrete Hinweise und Vorschläge an die Verwaltung übermittelt – nur so kann zielgerichtet und im Sinne aller Beteiligten gehandelt werden.“ Holle sprach sich für einen konstruktiven Dialog aus und sicherte zu, Anliegen aus dem Gewerbe in die politische Arbeit einzubringen.

Claus Madloch, Aufsichtsratsvorsitzender der AFT Funktaxizentrale Mainz, machte die Dringlichkeit der Lage deutlich: „Wir sehen uns mittlerweile mit rund 300 UBER-Mietwagen in Mainz konfrontiert. Die gesetzlich vorgeschriebene Rückkehrpflicht wird dabei systematisch missachtet – das ist für alle Beteiligten sichtbar. Wir erwarten daher, dass die Stadtverwaltung diese offensichtlichen Verstöße nicht länger toleriert.“

Auch Guido Borning, Geschäftsführer des Verbands des Verkehrsgewerbes Rheinland e.V. sowie des Mobilitätsverbands MOLO, betonte die Bedeutung klarer Regeln: „Wenn wir auch in Zukunft eine verlässliche, tariflich geregelte und für alle zugängliche Mobilitätsform wie das Taxi erhalten wollen, dann braucht es jetzt ordnungspolitische Weichenstellungen. Das Personenbeförderungsgesetz bietet dafür Instrumente – etwa einen Mindesttarif für digital vermittelte Mietwagenverkehre, wie er auch in Mainz sinnvoll und notwendig wäre.“

Mit dem gestrigen Aktionstag forderte das Taxi-Gewerbe nicht nur politische Unterstützung, sondern auch eine klare Haltung zur Mobilität der Zukunft: fair, reguliert und sozial verantwortlich.