Am 28. September veranstaltete der Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. seine Taxi Driving Innovation in der Drivery, im Berliner Ullsteinhaus. Diskutiert wurde u.a. über die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) und die Zukunft der Mobilität im Jahre 2035. Neben spannenden Diskussionsteilnehmern und Paneldiskutantinnen ließ es sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing nicht nehmen, persönlich ein Grußwort an die Teilnehmer zu richten. Seine Botschaft: Das Taxi ist Teil der modernen Mobilität. Und es soll auch entsprechend gefördert werden, betonte der Politiker. Bei der Senkung der Emissionen ist die Branche sehr engagiert. „„Wir wollen es Ihnen leichter machen“, sagte Wissing, ohne konkrete Details zu Fördermitteln für Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur zu nennen.

Wissing spielte damit auf den „Bundesfahrplan eTaxi“ an, in dem der Verband bereits im Oktober 2021 skizziert hatte, wie der Wandel von Verbrenner- zu Elektrotaxis nach und nach umgesetzt werden könnte. In jenem Bundesfahrplan macht der BVTM aber auch deutlich, dass es für diesen Wandel eine E-Taxiförderung von 15.000 Euro pro Fahrzeug benötige. Auf diese Forderung ist Wissing bei seinen Ausführungen allerdings nur indirekt eingegangen, indem er die Branche dazu ermunterte, ihn anzusprechen, wenn die allgemeinen Elektro-Fördermaßnahmen nicht passend seien.

Wissing stellte zunächst die Entlastungspakete der Bundesregierung im Umfang von rund 95 Milliarden Euro vor, um die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die daraus resultierenden Auswirkungen im Energiesektor zu mindern. Der befristete Tankrabatt, die EEG-Umlage und die Verschiebung der Erhöhung des CO2-Preises im Emissionshandel gehörten dazu.

In den o.g. Panelveranstaltungen diskutierten Verbandspräsident Herwig Kollar mit den Gästen Kristian Ronneburg (Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses) und Christian Holzhauser (Taxi 40100 aus Wien) die Novelle des PBefG und deren Anwendbarkeit in den deutschen Kommunen bzw. die Schlüsse, die Wien aus der Schaffung eines Einheitsgewerbes aus Taxi und Mietwagen gezogen hat.

Dr. Wiebke Zimmer (Agora), Prof. Dr. Andreas Knie (WZB) und BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann ließen den Blick in Richtung Zukunft schweifen. Wie solle, gerade auch im ländlichen Raum, die Personenbeförderung im Jahre 2035 aussehen? Wie kann das Taxi in die staatliche ÖPNV-Förderung mit aufgenommen werden?

Zwischen den einzelnen Diskussionsrunden bereicherten die Innovation Pitches von Prof. Dr. Heike Proff (Universität Duisburg-Essen) und Lisa Jeller (The Drivery) die ganztägige Veranstaltung. Frau Prof. Proff präsentierte ihr Taxiladekonzept (TaLaKo), bei dem ausgewählte Taxen vor dem Kölner Hauptbahnhof bereits induktiv geladen werden können. Frau Jeller stellte die Drivery vor, die dem Bundesverband die Räumlichkeiten für die diesjährige Herbsttagung zur Verfügung gestellt hat.