Köln – Das Taxisterben in Deutschland nimmt durch unseriöse Wettbewerber immer dramatischere Formen an und zwingt viele Firmen zur Aufgabe. „Jeden Tag gehen fünf Taxiunternehmen in die Insolvenz, weil sie dem unfairen Wettbewerb und dem schamlosen Sozialdumping mit legalen Mitteln nichts mehr entgegensetzen können“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen, auf einer Demonstration des Taxigewerbes heute in Köln.
Die Taxifahrer mit ihren durch Behörden festgesetzten Preisen geraten durch Preisdumping von Anbietern wie Uber unter erheblichen Druck. Die Firmen wiederum, die für Uber Fahrten durchführen, arbeiten „im Bereich der organisierten Schwarzarbeit“, um die Dumping-Preise zu realisieren. Das ist das Ergebnis der ARD-Recherche „Das System Uber“ (ausgestrahlt am 17.8.2023), heißt es in einem Schreiben an die Verkehrsminister der Länder, das im Vorfeld der Konferenz verschickt wurde. „Das Ergebnis des Sozialbetrugs: Ehrliche Fahrerinnen und Fahrer kommen unter die Räder“, betonte Aleksandar Dragicevic vom Vorstand des Taxi Ruf Köln.
Mindestpreise für Mietwagen von Uber & Co., mit denen das Sozialdumping verhindert werden kann, sind bereits heute möglich, so die Redner. Ohne faire Wettbewerbsbedingungen und den Schutz vor Sozialdumping werde die wirtschaftliche Existenz der Branche unmittelbar bedroht. „Wir appellieren an Sie: Sorgen Sie dafür, dass das Taxi eine Zukunft hat. Sorgen Sie dafür, dass die Fahrerinnen und Fahrer eine Zukunft haben“ betonte Oppermann.
Insgesamt beteiligten sich rund 500 Fahrzeuge an dem Protestkorso durch die Kölner Innenstadt, den der Taxi Ruf Köln organisiert hatte und welcher vom Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. unterstützt wurde. An dem Korso und der Kundgebung zuvor auf dem Heumarkt waren auch Delegationen von Fahrerinnen und Fahrern aus weiteren Städten vertreten.
Bildmaterial von dem Protestkorso und der Kundgebung senden wir Ihnen gern zu.