Berlin. Am vergangenen Freitag traf sich die Mittelstandsallianz, der auch der BVTM angehört, mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP, Konstantin Kuhle (MdB), welcher für Innen- und Rechtspolitik zuständig ist. Themen waren Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel sowie Zuwanderung. Kuhle referierte kurz über das neue Zuwanderungsgesetz, das gerade das Kabinett passiert hat.
Demnach sollen künftig bürokratische Hürden aus dem Weg geräumt werden, um auf unserem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, wenn Zuwanderer Berufserfahrung oder persönliches Potenzial mitbringen.
Im Gespräch unterstrich Oppermann die Bedeutung der Zuwanderung für das Taxi- und Mietwagengewerbe in Deutschland und begrüßte die geplanten Erleichterungen. „Neben vielen Änderungen im Detail mit verschiedenen Systemen der Zuwanderung ist doch eines ganz deutlich: Deutschland sieht sich stärker als Zuwanderungsland und Menschen, die hierhierkommen wollen, um zu arbeiten, stärker als Chance.“
Mit Bezug auf den Fahrermangel im Gewerbe betonte Oppermann, dass Zuwanderung nicht nur in hochbezahlten Jobs stattfinden dürfe, sondern immer dort, wo Arbeitskräfte gebraucht werden. „An jedem zweiten Taxi ist heute hinten ein Aufkleber drauf: Kollegen gesucht. Bei LKWs und Bussen sieht es nicht anders aus. Fahrermangel ist ein zentrales Thema für das gesamte Mobilitätsgewerbe und Zuwanderung ist einer der Schlüssel, wenn auch nicht der einzige, um diese Herausforderung zu meistern.“
Anders als in anderen Wirtschaftszweigen ist es in der Mobilitätsbranche gar nicht möglich, die Arbeit ins Ausland zu verlagern, sondern die Arbeit muss hier vor Ort erbracht werden. Daneben sprach Oppermann auch an, dass hier lebende Menschen leichter für den Arbeitsmarkt zu Verfügung stehen sollten. Ganz praktisch geht es hier beispielsweise auch um die Anerkennung der Fahrerlaubnis von Menschen aus der Ukraine. Bislang fehlt die Ukraine auf der Liste derjenigen Staaten, deren Fahrerlaubnisse unkompliziert anerkannt werden, damit kommen sie für den deutschen Fahrermarkt kurzfristig nicht in Betracht. Konstantin Kuhle sagte zu, mit dem Bundesverband im Austausch zu bleiben, um zu dieser Thematik eine pragmatische Lösung zu finden.
Der BVTM-Geschäftsführer hierzu: „Es ist wichtig, die konkreten Probleme gegenüber Politikern anzusprechen. Das machen wir und ich bin optimistisch, dass wir gute Lösungen finden werden. Der Fahrermangel ist kein Problem, dass die Politik für uns lösen wird. Aber sie kann einige Rahmenbedingungen so anpassen, dass es unseren Unternehmen leichter fällt, ihre Herausforderungen zu meistern und weiter die Mobilität für Jedermann sicherzustellen.”
(Fotos: BVMW)