
Dortmund. 45 Jahre enge Partnerschaft verbindet die VdK Versicherung der Kraftfahrt (mittlerweile zugehörig zur Signal Iduna Gruppe) und den Bundesverband Taxi und Mietwagen dieses Jahr. Pünktlich zu dieser langjährigen Zusammenarbeit führte Bundesverbands-Referentin für Kommunikation, Svenja Lange-Wilde, auch in diesem Jahr die Tradition fort und trug auf der VdK-Jahrestagung in der Hauptverwaltung Dortmund zur aktuellen Lage im Gewerbe vor. In der Spitze bis zu 60 Teilnehmer von freien und exklusiven Vertriebspartnern bis hin zu Signal Iduna Vorstandsmitglied Fabian Schneider tauschten sich auf der Veranstaltung über aktuelle Versicherungsthemen sowie Sorgen und Nöte des Gewerbes aus.
Der von Svenja Lange-Wilde gewählte Vortragstitel „Taxi-Revolution“ referenzierte auf die katastrophale Situation in sämtlichen deutschen Städten, die durch plattformbasierte Mietwagen das Taxigewerbe in einen unfairen Dumpingwettbewerb drängen. Aber auch der in diesem Frühjahr neu geschlossene Koalitionsvertrag und sein Potenzial bezogen auf das ÖPNV-Taxi im ländlichen Raum und die Flottenelektrifizierung waren unter anderem Themen ihrer Präsentation.
Am Beispiel von Zahlen aus verschiedenen Bundesländern und Städten verdeutlichte Lange-Wilde zunächst die Möglichkeiten, die den kommunalen Behörden seit der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes 2021 (PBefG) zur Verfügung stehen. Sie führte am Beispiel von Berlin aus, dass stärkere Kontrollen im Sinne von „konzessionslose Mietwagen von der Straße nehmen“, „Genehmigungen entziehen“, „keine Konzessionen mehr vergeben für Uber, Bolt und Co.“ sowie „Prüfungen bei der Rückkehrpflicht plattformbasierter Mietwagen“ zwar einen Effekt in der Stadt selbst erzielt hätten, das Grundproblem aber nicht lösen würden: “Wir sehen hier an aktuellen Zahlen für das Bundesland Berlin aber auch hinein in mittelgroße Städte einen Abwanderungseffekt. Die Mietwagen sind also nicht weg, sie sind nur woanders, und zwar im Berliner Umland oder sie wandern in kleinere noch nicht betroffene Städte wie zum Beispiel Bielefeld ab“, erklärt sie und schließt: „Die einzige Lösung, die das Gewerbe bundesweit für einen wirklich fairen Wettbewerb benötigt und das Taxisterben stoppt, sind Mindestpreise.“
Die Referentin berichtete von den vielen Demonstration in verschiedensten Städten in den vergangenen Wochen und Monaten sowie zu den Maßnahmen des Bundesverbands, die Behörden bezüglich der Mindestentgelte zusammen zu bringen und sie zu informieren, durch das jährliche PBefG-Symposium, Newsletter und ein sehr umfangreiches „Behördeninternet“ mit Gutachten, Positionspapieren und Best-Practice-Cases. Sie betonte in diesem Zusammenhang auch den Nationalen Aktionstag Taxi, koordiniert durch den Bundesverband, der am 2. Juli 2025 das Taxigewerbe in bislang 14 Städten demonstrieren lässt.
Weiterhin wichtig für die Taxibranche ist die Kleine Fachkunde, die endlich dieses Jahr eingeführt werden und für Fahrerinnen und Fahrer von Taxis aber auch plattformbasierten Mietwagenfahrerinnen und
-fahrern verpflichtend sein wird. Sie wird im Sinne des Bundesverbands das Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ in den Fokus rücken. Auch die weitere Rahmenvertragspartnerschaft mit der Deutschen Bahn, die dieses Jahr fortgeführt werden konnte und einen Erfolg bei der Digitalisierung der Taxigutscheine zur Grundlage hat, wurde durch die Referentin erwähnt.
Lange-Wilde ging dann auf den neugeschlossenen Koalitionsvertrag ein, den der Bundesverband mit „Blick aufs Taxi“ ausgewertet hat. „Leider kommt das Wort „Taxi“ explizit nicht vor, wir hätten da einige Ideen gehabt. Auf der anderen Seite ist auch nicht von Deregulierungsmaßnahmen die Rede, das Taxi bleibt Teil des ÖPNV, was wiederum positiv zu bewerten ist. Würde das PBefG so umgesetzt, wie es bereits ausgestaltet vorliegt seit vier Jahren, wäre das Taxi als Teil des ÖPNV geschützt, damit kann man also arbeiten.“ Sie ging in Ihrem Vortrag auf weitere Punkte im Koalitionsvertrag ein, die der Gewerbeverband unterstützt, wie zum Beispiel die branchenübergreifende Verpflichtung zur Kartenzahlungsoption, die Einführung eines Mobilitätspakts, die dringend notwendige Daseinsvorsorge in ländlichen Gebieten durch das Konzept „ÖPNV-Taxi“ sowie die erforderliche Unterstützung bei der Flottenelektrifizierung, bei der die aktuelle Koalition eher Privathaushalte und Unternehmen durch Steuerabschreibung fördert, nicht aber das kleinteilige Taxigewerbe.
Pünktlich zum 45-jährigen-Partnerschafts-Jubiläum hat die VdK auch einen neuen Auftritt im Mitgliederportal des Bundesverbands TAXIplus: Login


