Bund und Länder müssen handeln: Wo keine Busse und Bahnen fahren, helfen auch keine Ticket-Subventionen
Berlin – Die Taxibranche verlangt von Bund und Ländern eine gerechtere Berücksichtigung bei der Mobilität aller Bundesbürger. „Steuerzahler gibt es nicht nur in Städten mit guter Infrastruktur, sondern auch auf dem Land. In den Genuss des 49-Euro-Tickets kommen aber nur diejenigen, bei denen auch Busse und Bahnen fahren“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen. „Auf dem Lande und in Gemeinden unter 5.000 Einwohnern leben rund 23 Prozent der Menschen in Deutschland. Für sie ist das Taxi oftmals die einzige Alternative zum eigenen Wagen“. Deshalb müssen bei den Subventionen für den Nahverkehr auch Taxis und Mietwagen mit Fahrer einbezogen werden, forderte der Verband.
Während Busse und Bahnen nur etwa rund die Hälfte ihrer Einnahmen über die Ticketpreise erwirtschaften, muss im Taxi der Fahrgast den Fahrer komplett bezahlen. „Wenn es um individuelle Mobilität geht, schmücken sich Verkehrspolitiker aller Parteien gern mit der Beförderung ´on demand´, wie sie das Taxi bietet. Dafür muss die Branche aber auch finanziell unterstützt werden“, unterstrich Oppermann.
Das Taxi ist zugleich die personalintensivste Form der Beförderung und wird mit der Beförderungs-, der Betriebs- und der Tarifpflicht gesetzlich genau reglementiert. Busse fahren auf dem Lande selten, die Kosten trägt der Steuerzahler. „Für einen Bruchteil dieser Kosten sichern die Kolleginnen und Kollegen hinter dem Taxi-Lenkrad in dünner besiedelten Regionen die Mobilität für alle – das muss beim 49 Euro-Ticket berücksichtigt werden“, forderte Oppermann.