„Was machen wir in Hamburg? Wenn Sie es gut finden, dann machen Sie das auch. Wenn nicht, dann vergessen Sie es.“ Anjes Tjarks ist ein sympathischer Mann Anfang 40 und derzeit im Hauptberuf Senator für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg. Als Grüner kommt er natürlich, auch im tiefsten Winter, mit dem Rad zu seinen Terminen. Trotzdem ist er nicht unbedingt ein Feind des Autos, sondern Pragmatiker. Und als solcher weiß er: Ich muss Mobilität organisieren, damit am Ende weniger CO2 und mehr Lebensqualität steht!

„Mobilitätswende bedeutet, wir wollen den Verkehr nicht nur orchestrieren, sondern wir wollen ihn auch in eine Richtung lenken“, sagt Tjarks und meint: „Wir wollen weniger Menschen, die Auto und mehr Menschen, die Rad fahren. Wir wollen mehr Menschen, die den ÖPNV benutzen und wir wollen mehr Menschen, die zu Fuß gehen.“ Er sagt aber ebenso unmissverständlich: „Dazu brauchen wir das Taxi!“ Und Tjarks wird noch deutlicher und sieht das Taxi als eine Art Premiumprodukt im ÖPNV, des Umweltverbundes und der geteilten Mobilität. „Und wir gehen noch weiter: Wir wollen nächstes Jahr mit autonomem Fahren starten – mit 50 Stundenkilometern auf den Straßen und nicht auf abgelegenen und geschützten Plätzen“.

Nichtsdestotrotz bedeute das, dass man das „zweiälteste Gewerbe der Welt“ in die Zukunft transformieren müsse, wenn es nicht sterben soll. Dazu hat man in Hamburg eben das Projekt Zukunftstaxi angestoßen. Die Idee für den Klimaschutz: Wenn man ein Taxi mit hoher Laufleistung elektrifiziert, dann bringt das für die Umwelt deutlich mehr, als wenn private PKW elektrisch unterwegs sind, die in der Regel eben nicht so viele Kilometer pro Jahr auf dem Tacho haben. Dazu braucht es auch klare Regeln: „Wenn es einen Mindestlohn gibt, dann muss man den auch durchsetzen.“ Sonst kämen die ehrlichen Unternehmer unter Druck. Am Anfang ist das ein schwerer Weg. Aber diejenigen, die nach den Regeln des Gesetzes spielen, die freuen sich darüber und gehen den Weg mit, betonte Tjarks.