Berlin. Unser geschätzter Kollege Rolf Feja, langjähriger Stellvertretender Vorsitzender der Berliner Taxi-Innung, ist am Mittwoch verstorben. Er wurde 67 Jahre alt. Wir trauern um einen außergewöhnlichen Kollegen und einen guten Freund.

Rolf Feja war 46 Jahre lang ein Taxifahrer wie aus dem Bilderbuch: Mit Schiebermütze, Lederweste und Berliner Schnauze. Wenn man einen Taxifahrer beschreiben müsste, man würde ihn so beschreiben, wie Rolf war: freundlich, direkt, mit dem Herz am rechten Fleck und auf der Zunge. 

Vielleicht auch deshalb gibt es mehrere Reportagen und Beiträge über Rolf. „Rolf Feja ist einer von über 8000 Taxifahrern in Berlin – aber ein ganz besonders sympathischer“, heißt es in einem Beitrag des RBB aus dem Jahr 2022. Er war darüber hinaus Unternehmer und gewerbepolitisch ausgesprochen aktiv. Von 2017 bis 2023 war er Zweiter Vorsitzender der Innung des Berliner Taxigewerbes, arbeitete auch im Gewerbepolitischen Ausschuss des Bundesverbands mit. Seine Einlassungen begannen oft mit den Worten: „Ick bin ja einer der wenigen hier, die noch selber fahren…“. Dafür wurde er geschätzt. Und auch für die Medien blieb er der Taxifahrer. Mit beiden Beinen auf dem Boden und dem Ohr an der Straße.

Als der Bundesverband 2019 die „Scheuerwehr-Tour“ durch alle 16 Landeshauptstädte führte, war Rolf immer dabei. Er war „der eiserne Rolf“ (in Anlehnung an den Berliner Droschkenkutscher „der eiserne Gustav“) und fuhr mit Taxi und Anhänger einmal durch die Republik. Für das Taxi und gegen Uber. Die Redner, Politiker und Funktionäre wechselten von Stadt zu Stadt, aber der eiserne Rolf war immer vor Ort. Der Bundesverband hat ihn dafür 2019 in Koblenz mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.

Bis zuletzt war Rolf ein Kämpfer für Gerechtigkeit. Für sein geliebtes Taxigewerbe, aber auch darüber hinaus. Als 2022 der russische Angriff auf die Ukraine viele Menschen in die Flucht trieb, meldete er sich freiwillig um den flüchtenden Frauen und Kindern zu helfen. Gemeinsam mit einigen Kollegen fuhr er in zwei Tagen rund 2.000 Kilometer zur polnisch-ukrainischen Grenze und voll besetzt wieder zurück nach Berlin (damals war die Weiterreise der Flüchtlinge in Zügen noch nicht organisiert). „Müde, erschöpft, aber glücklich“, so beschrieb er seinen Gemütszustand nach der langen Hilfstour.

Rolf Feja hat viel für das Gewerbe getan und es im besten Sinne verkörpert. Der RBB-Bericht endet mit den Worten „na dann jute Fahrt noch, Rolf“. Dem schließen wir uns an.